In manchen Situationen hat man null Informationen und weiß absolut nicht, was man tun soll, um mit der Situation umzugehen. Eine Hilfe könnte das Cynefin-Framework (/kəˈnɛvɪn/) von David John Snowden geben.
Dieses klassifiziert Situationen in fünf Domänen und beschreibt, was in jeder Domäne getan werden sollte. Die ersten drei Domänen sind mehr oder weniger unspannend.
- Einfach: Wahrnehmen – Einordnen – Reagieren
- Kompliziert: Wahrnehmen – Analysieren – Reagieren
- Komplex: Ausprobieren – Wahrnehmen – Reagieren
- Chaotisch: Handeln – Wahrnehmen – Reagieren
- Verwirrung: Hier ist nicht klar, in welcher Domäne man sich befindet.
Handlungsanweisungen gibt das Framework hierfür nicht vor. Nach Snowden neigen Menschen in einer solchen Situation angeblich dazu, sich in ihre Komfortzone zurückzuziehen. Meine Erfahrung ist, dass Menschen dann auch in Angst und Schockstarre oder in Hektik und Panik verfallen.
Wenn man keine Informationen hat, dann befindet man sich offenbar in der Domäne Verwirrung. In diesem Fall bietet es sich an, die vorliegende Situation der schwierigsten, der chaotischen Domäne zuzuordnen.
Dann wäre das erste, was zu tun ist: Handeln.
Das klingt trivial, ist es aber nicht. Dies bedeutet nichts anderes, als: nicht viel nachdenken, nicht analysieren, nicht planen. Sondern:
Einfach tun. Irgendetwas machen. Hauptsache nicht nichts tun.
Denn dann verändert man die Situation irgendwie und ruft eine Reaktion hervor. Diese Reaktion kann man wahrnehmen und darauf wiederum reagieren. Damit gelangt man nach und nach an Informationen die helfen können, die Situation zu verstehen. Dadurch wird möglicherweise die Situation in eine einfachere Domäne verschoben und man kann leichter mit ihr umgehen.
Links:
Cynefin-Framework in deutscher Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Cynefin-Framework
Cynefin-Framework in englischer Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Cynefin_framework